Summe

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HIDDEN SPACES

mit Sound- und Videoarbeiten von Angela Marzullo A.K.A. MAKITA, Herr Herrli, Patrick Steffen, Strotter Inst. und maschin kaput

Während der Kunsttage Basel findet im Voltage die Video-Ausstellung "Hidden Spaces" statt. Diese Präsentation ist eine digitale Erweiterung dieser Ausstellung.

Seit seiner Gründung im Jahr 2017 legt Voltage als Kunstraum einen Schwerpunkt auf Soundkunst. In der Ausstellung „Hidden Spaces” präsentiert Voltage Videoarbeiten, die das Verborgene und Unentdeckte in den Mittelpunkt stellen. Die Künstler:innen entführen das Publikum in ungewohnte Bild- und Soundwelten. Während Angela Marzullo als postmoderne Hexe im Spiegelkabinett ihren Ausweg sucht, baut Herr Herrli eine aus dem öffentlichen Raum gesammelte Geräuschkulisse auf und testet die Grenzüberschreitung. Strotter Inst. generiert ungewohnte Sound- und Rhythmusstrukturen, indem er Vinylplatten modifiziert und manipuliert. Die im Atelier von Patrick Steffen gefundenen Insekten laden zur Afterparty und zum letzten Tanz ein. Als Special Guest mit dabei ist die experimentelle Band maschin kaput aus Hamburg, die uns in die Improvisationskunst einlädt. Augen auf, Kopfhörer anziehen und reinhören.

MAKITA WITCH

Video tape, HD, loop, Geneva, 2008

Angela Marzullo A.K.A. MAKITA
In Kollaboration mit Michael Hofer/ Audio uiuta

Angela Marzullo kombiniert Video- und Performancekunst, um feministische Fragen zu erforschen und um soziale und politische Kritik zu üben. Nicht selten greift sie Geschlechterrollen auf, um diese kritisch zu hinterfragen. In diesem Video sehen wir MAKITA als Hexe, die auf ihrem Besen herumfliegt. Durch ein Spiel mit Spiegeln wird die Hexe an den Wänden und auf dem Boden reflektiert und zahlreich vervielfältigt. Selbst die Betrachter:innen verlieren den Blick in diesem animierten Labyrinth.

MAKITA WITCH, Video tape, HD, loop, Geneva, 2008

Don`t Cross The Border

2020

Herr Herrli

Herr Herrli ist ein Basler Sound-Artist, der mit elektronischer Musik arbeitet und sphärische Atmosphären für Ausstellungen live vor Ort kreiert. Die Grundelemente seiner Beats sind aufgenommene «Soundspuren» aus Alltagsgeräuschen. Seien es schliessende U-Bahntüren in Hamburg, Tiergeräusche aus dem Regenwald in Bolivien oder Toilettengeräusche aus Belgrad, Herr Herrli setzt sie zu neuen, unbekannten Soundscapes zusammen. Seine Beats treiben die Imagination in unbekannte Gefilde. Das Video Don`t Cross The Border entstand als Reaktion der Schliessung der Grenze zwischen Frankreich und Schweiz, die auf Grund der Corona Pandemie erfolgte.

Don`t Cross The Border, 2020

Afterparty

2025

Patrick Steffen
Musik: Daniel Steffen

Der Film Afterparty versammelt tote Insekten, die der Künstler während 6 Jahren in seinem Atelier in einer ehemaligen Garnfabrik gefunden hat: verschiedene Nachtfalter, Wanzen, Wespen- oder Käferarten. In farbiges Licht getaucht, werden die Tiere rotierend animiert, tanzen zu pulsierender Musik. Insekten gelten als die artenreichste Klasse der Tiere. Der Film wirft verschiedene Fragen auf zur Beziehung von Menschen und Tier. Im Hintergrund klingen aktuelle ökologische Themen an wie auch Referenzen zur Kunstgeschichte oder zu Horrorfilmen. Und nicht zuletzt wird die ambivalente Pracht des Vergänglichen gefeiert.

Afterparty, 2025

MISZELLEN - LRW - "Keilhirnrinde..."

2017

Strotter Inst.

Die „Strotter” fischten in der Kanalisation nach Fett, um es an Seifenhersteller zu verkaufen. So wie sie am Rande der Gesellschaft standen, steht das Strotter Inst. heute am Rande von Kunst und Musik und arbeitet mit Dingen, die andere weggeworfen haben. Live erzeugt Strotter Inst. dichte Klang- und Rhythmusstrukturen, indem es modifizierte und manipulierte Lenco-Plattenspieler und verschiedene geschnittene oder geklebte Schallplatten verwendet. Die Musik reicht von einem Lo-Fi-Rumpeln, das sich in konkrete Klicks und Kratzer verwandelt, gefolgt von epischen Drones und vielschichtigen Broken Beats, um dann wieder in knifflige Bass-Meditationen zurückzufallen.

MISZELLEN - LRW - "Keilhirnrinde...", 2017

japanese reis-lager

2024

maschin kaput

Die experimentelle Improvisationsmusik der Hamburger Band maschin kaput oszilliert frei zwischen den gebrochenen, hallenden Rhythmen eines verlassenen Stahlwerks und dem kaum wahrnehmbaren Echo, das ein schlecht geölter Einkaufswagen nachts von den städtischen Fassaden zurückwirft. Eine Klangtherapie für die ästhetisch gequälte Seele des modernen Stadtbewohners. Ein Schlagzeug aus Fundstücken und Altmetall, ausgediente Instrumente, die in selbstgebaute Elektronik münden, unkontrollierte Wut in der Stimme und ein wucherndes Netz aus Synthesizern.

japanese reis-lager, 2024